Donnerstag, April 01, 2010

Die Masseuse

Wie Engel schwirren junge Männer und Frauen am Pool und zwischen den Strandliegen herum. Die weissen T-Shirts tragen die Aufschrift „ Starting Massage“. In der Hand die blaue Reservationsmappe mit Preisliste für das gesamte Angebot, nähert sich uns eine dunkelhäutige, junge Ägypterin mit Sonnenbrille. „How are you?“ lautet die obligate Anrede. “From where are you?“.

„I am from here and my name is Dina.“ Das hätten wir auch selbst rausgefunden, den der Name steht auf dem Schild an ihrem T-Shirt.
Ob wir eine Massage buchen möchten, fragt sie und hält uns das komplette Angebot unter die Nase: „Rücken, Füsse, ganzer Körper, Sauna, Jacuzzi, Sportmassage….. was der Körper begehrt und ihm gut tut.“. Wir zögern und kalkulieren die Preise in Euro.

Warum denn nicht? Man gönnt sich ja sonst nichts. Flugs ist eine 30-Minuten-Rückenmassage gebucht. Und der Termin steht auch schon fest. Am nächsten Tag um 15 Uhr. Zimmernummer sowie Unterschrift….. und der Deal ist perfekt.

„And what about you?“ fragt mich Dina. “You should watch your body”, meint sie vorwurfsvoll mit einem Blick auf meinen Vorbau. Leicht irritiert suche ich die passende Antwort. „What do you think? How old am I?“ frage ich sie entschuldigend?“ Dina denkt kurz nach und schätzt dann: „I guess about 38 years old, may be 40?“ Wir brechen in schallendes Gelächter aus. - Ich beginne zu strahlen und nehme das Kompliment dankend entgegen…… “Thanks a lot. I am 53“ antworte ich der verblüffendenMasseuse, worauf diese ihrerseits in schallendes Gelächter ausbricht. Nun bin ich wieder irritiert: Glaubt sie mir nicht? Oder findet sie, mit 53 hätte ich eine Sportmassage erst recht nötig?
*
Bei einem weiteren Zusammentreffen lernen wir Dinas Mann kennen und lachen zusammen ein weiteres Mal. Auch er ist Masseur und im „Health Club angestellt. Bei dieser Gelegenheit verrät mit die Masseuse, dass sie erst 23 ist. „Wow, you could be my daughter,“ erwidere ich ihr Kompliment und ernte wieder Gelächter.

Die bestellte Massage führte dann leider nicht Dina durch. Sondern ein Mann. Und das bei offenem Baldachin. Die Massageliegen befinden sich direkt am Strand, neben der Snack-Bar. Massiert wird bei nicht gezogenen Vorhängen. „Madame, soft or hard?“, fragte der unbekannte Masseur? Medium lautete die Antwort. Zwischen Klopf-, Knet- und Streichelverrichtungen gabs alles zu geniessen. Erleichtert von Oel und Männerhänden. Die gesamte Massage wurde begleitet vom Gedanken: „Wie bringe ich vor soviel Strandpublikum meinen BH wieder in die richtige Position.“ Die Antwort gab zum Schluss der Masseur persönlich, indem er mir diskret in den BH half und diesen auch schloss.

Fazit: Ägyptische Massagen fühlen sich anders an als Schweizer Massagen. 16.3.2012

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