Dienstag, Februar 09, 2010

Baustelle statt Luxuschalet

Ein böses Erwachen erlebten Touristen aus England und Norwegen in Verbier (VS): Anstelle des über Internet gemieteten Luxuschalets fanden sie ein leeres Grundstück vor. Eine Betrugsmasche, die in Schweizer Ferienorten immer öfter vorkommt.

Der jüngste Fall in Verbier betrifft eine Ausschreibung auf der Internetseite www.skichalet-verbier.com, die ein luxuriöses Ferienchalet im Walliser Ort anpreist. Überzeugt vom Angebot bezahlten englische Touristen die Miete von 8200 Euro für eine Woche und packten ihre Koffer, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte.

Als sie in Verbier eintrafen, stellten sie fest, dass das Chalet gar nicht existierte, sagte Polizei-Sprecher Jean-Marie Bornet.

Das Tourismusbüro kontaktiert

Auch einige Touristen aus Norwegen fielen auf den Betrug herein. Nach der Anzahlung von 2000 Euro seien einige von ihnen misstrauisch aber geworden und hätten das Tourismusbüro von Verbier kontaktiert, sagte dessen Sprecher Pierre-Yves Délèze. «Mir sind rund fünf Fälle dieser Art in diesem Winter bekannt.»

Was die Engländer angehe, habe man ihnen in aller Eile ein Hotelzimmer organisiert und sie zur Polizei geschickt. Aufgrund ihrer Anzeige konnte die besagte Internetseite blockiert werden.

Katz und Maus mit den Betrügern

Nur: Die Anbieter des betrügerischen Händels haben sich beeilt, die Webseite bei einem anderen ausländischen Provider unterzubringen, wie Bornet weiter erklärte. Am Samstag jedoch war auch diese Webseite nicht mehr aktiv, wie die SDA feststellte.

Es ist ein Katz- und Mausspiel für die Polizei. Die Angaben des Besitzers der Domain seien von einer anonymen Gesellschaft geschützt, schreibt die Walliser Kantonspolizei in einer Mitteilung. «Es ist sehr schwierig, die Personen hinter Internetseiten dieser Art zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen.»

Erster Fall vor drei Jahren

Diese Art von Betrug kam auf, als das Internet vermehrt zu touristischen Zwecken benutzt wurde. Ein erster Fall sei ihm vor drei Jahren begegent, erinnert sich der Sprecher vom Tourismusbüro in Verbier. Das Dorf habe sofort reagiert, um seinen Ruf nicht zu gefährden und hat auf der eigenen Webseite eine Warnung veröffentlicht.

In den vergangenen Jahren haben sich solche Vorfälle auch andernorts ereignet, sagte die Sprecherin von Schweiz Tourismus, Véronique Kanel, auf Anfrage. Diese Art von Betrug habe diejenigen der falschen Zeitungsinserate abgelöst. Kanel empfiehlt künftigen Mieterinnen und Mietern von Chalets, sich vor der Überweisung zu versichern, ob das Angebot auch wirklich echt ist.

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