Samstag, November 10, 2007

Alinghi: Grösser, schneller, attraktiver


Ungeachtet aller juristischen Fragezeichen treibt das America´s Cup Management (ACM) die Planung des 33. America´s Cup Schritt für Schritt voran. In Barcelona wurden gestern Kalender und Modus vorgestellt.

Es kommt einem vor wie die Vorbereitungen auf ein Fest, von dem niemand weiss, ob es überhaupt steigen wird. Die Cup-Gemeinde rechnet damit, dass der New York Supreme Court in den nächsten zehn Tagen sein Urteil in der Causa Oracle vs. Alinghi bekannt gibt. Nur wenn Alinghi nach dem America´s Cup auch vor Gericht gewinnt, kann ACM seine Pläne auch umsetzen; andernfalls sind sie das Papier nicht wert, auf dem sie festgehalten sind.

Noch mag sich der neue ACM-Chef Michel Hodara nicht mit dem GAU befassen. Wie Alinghi und die fünf bereits registrierten Challenger geht Hodara davon aus, dass Ende Juni 2008 vor Valencia die ersten Vorbereitungsregatten gesegelt werden. Der zweite sogenannte Act steht im September auf dem Programm. Nach ein paar Flottenrennen zum Aufwärmen über die Ostertage im April 2009 soll am 2. Mai die Herausforderer-Serie beginnen. Wobei die Bezeichnung Herausforderer-Serie keine Berechtigung mehr hat.

Denn neben den Herausforderern -- Hodara rechnet mit deren acht bis zehn -- ist in dieser Phase auch Titelverteidiger Alinghi wettkampfmässig engagiert. Selbst wenn die zwei stärksten Herausforderer in einer Best-of-7-Serie den Gegner von Alinghi ermitteln, kann der Titelverteidiger noch offizielle Rennen gegen die nächstbesten Challenger bestreiten.

Die Herausforderer-Serie wird nach einem neuen Modus abgehalten. Nach zwei Round Robins (jeder segelt gegen jeden) kommen sechs Teams in die Halbfinals, die aus drei weiteren Round Robins bestehen. Das beste Team qualifiziert sich direkt für den Herausforderer-Final, die Nummer 2 und die Nummer 3 ermitteln den Gegner. Der Sieger der Challenger-Serie darf Alinghi ab dem 18. Juli 2009 zum Duell um den America´s Cup herausfordern.

Um die Kosten zu senken, dürfen die Teams wie bereits im Sommer angekündigt nur noch ein Boot gleichzeitig einsetzen. Die von den grossen Teams rege genutzte Möglichkeit interner Rennen mit zwei kompletten Crews entfällt. Wer sich bis am kommenden 15. Dezember anmeldet, darf allerdings wie bisher zwei neue Boote bauen. Die Einsparungen erfolgen also nicht beim Bootsbau, sondern beim Personal. ACM hat noch einen anderen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor weiter eingeschränkt:

Während der zweijährigen Cup-Kampagne dürfen pro Team nur noch 70 neue Segel gemacht werden. Das beste Team der Vorbereitungsregatten "gewinnt" fünf zusätzliche Segel. Dieser eigenartige Preis ist den Teams willkommener als jeder Pokal oder Check. Umgemünzt auf die Formel 1 entspricht das zwei, drei zusätzlichen Reifensätzen.

Keine Kommentare: