Montag, April 23, 2007

Schweizer Heimatschutz - ein Verhinderungsverein?


Der Schweizer Heimatschutz (SHS) ist die führende Schweizer Non-Profit-Organisation im Bereich "Baukultur". Der Verein zählt 17'000 Mitglieder und besteht seit 1905 als Dachorganisation von 25 kantonalen Sektionen. Er setzt sich dafür ein, dass Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen vor dem Abbruch bewahrt werden und weiterleben. Er fördert aber auch zeitgemässe, gute Architektur bei Neubauten. Weiter informiert wer die Bevölkerung über Schätze der Schweizer Baukultur. So steht es auf der SHS-Homepage.

Tönt gut. Zweifellos hat der Heimatschutz seine Verdienste bei der Rettung von Altstädten, Dorfkernen und historischen Gebäuden. Mehr und mehr entpuppt sich der Verein allerdings als Verhinderungsorganisation.

Beispiel Nr. 1: In Laufen montierte ein Schreiner eine Solaranlage auf seinem Dach (Bild). Der Heimatschutz legte Einspruch ein und bekam vor dem Kantonsgericht recht. Die Solaranlage bedürfe einer Baubewilligung. Eine nachträgliche Bewilligung wird nicht erteilt. Die Solaranlage müsse entfernt werden, heisst es. Was für ein Unsinnn in Zeiten des Klimawandels und Energiesparens.

Beispiel Nr. 2: In Basel-Stadt baut die Swisscom neue Verteilkästen fürs digitale Fernsehen. Die Boxen stehen auf dem Trottoir und stören nicht besonders. Der Heimatschutz verlangt eine Entfernung. Swisscom wird reagieren müssen. Was für ein Unsinn im digitalen Zeitalter, indem Internet und TV zum Service Public gehören.

Beispiel Nr. 3:
Die Basler Casino-Gesellschaft und der Kanton möchten das alte Stadtcasino neu bauen und einer breiteren Oeffentlichkeit zugänglich machen. Was tut der Heimatschutz? Er erhebt Einsprache, erzwingt eine Volksabstimmung und bringt womöglich das sinnvolle Projekt zu Fall.

Beispiel Nr. 4: Die Basler Sektion will Einsprache gegen das Ausbau-Projekt der Messe Basel einreichen. Für das 350-Millionen- Projekt der Architekten Herzog & de Meuron ist derzeit die Planauflage im Gang. Mit der Einsprache will der Heimatschutz eine politische Debatte darüber erreichen, ob das derzeitige Projekt städtebaulich vertretbar sei.

Herzliche Gratulation, lieber Heimatschutz. Statt in den Dienste der Bürger stellt sich die Organisation immer wieder gegen die Bürger und behindert den Fortschritt.

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