Sonntag, Januar 21, 2007

Auch Zuhören ist Kommunkation

«Hörst du mir eigentlich zu?», fragt im Restaurant meine Tischnachbarin ihren Mann. Ertappt legt dieser die Zeitung weg. Was wollte sie ihm gerade sagen? Spontan geht mir der Bestseller-Titel «Warum Männer nicht zuhören können...» durch den Kopf. Mehr noch: Nicht zuhören können scheint kein ausschliesslich männliches Defizit, sondern eine «Volkskrankheit» zu sein.

Ob im eidgenössischen Parlament, an der Mitarbeiterkonferenz, auf dem Podiumsgespräch, in der Familie oder in der Schule, wir erleben es täglich: Reden, etwas erzählen, eine Meinung abgeben, sich produzieren gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler. Aber dem anderen aufmerksam sowie vorurteilslos zuzuhören, ihn ausreden lassen, ist nicht jedermanns Sache.

Dabei wäre Zuhören wichtig. Denn: Hinhören bedeutet, sich informieren und die Argumente des Gegenübers ernst nehmen, jemandem Aufmerksamkeit schenken, sich ihm zuwenden und auf seine Anliegen eingehen. Wir alle brauchen das offene Ohr unserer Mitmenschen.

Zuhören bedeutet auch akzeptieren, dass der andere eine Meinung hat und diese sagen darf. Gerade deshalb kann zuhören so schwierig sein.

Nach wie vor gelten die Regeln des amerikanischen Psychologen Thomas Gordon: Ausreden lassen; vorschnelle Kommentare und Ratschläge vermeiden; Ablenkungen (Radio, TV, Telefon) ausschalten; sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen.

Fazit: Hören wir also wieder mehr zu, denn nicht nur Reden, sondern auch Zuhören ist für die Kommunikation unentbehrlich.

baz vom 7.10.2004

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